Nach monatelangem Warten geht es dieses Wochenende endlich los: Die siebte PHOTO POPUP FAIR startet am 26.06.2021 und öffnet um 12 Uhr für die Öffentlichkeit Ihre Pforten. Neun Tage lang ist die Ausstellung für zeitgenössische Fotokunst dann täglich von 12 bis 19 Uhr für den Publikumsverkehr geöffnet. Schon seit vielen Wochen hängen die Kunstwerke auf der bewährten Eventfläche im stilwerk Düsseldorf und warten auf neugierige Besucher. Einige Interessierte haben schon vorab versucht, über die Fensterfront einen Blick zu erhaschen… doch das steigert die Neugierde nur, wie wir aus eigener Erfahrung wissen. Doch dieses Mal ist Einiges anders – und das ist gut so!
Heutiges Presseevent
Am heutigen Mittwoch startete die PHOTO POPUP FAIR inoffiziell mit einem Presseevent. Wo sonst die wichtigsten Medienvertreter „auf einem Haufen“ zusammenkamen und es extrem leckere Currywurst für alle geladenen Gäste gab, gab es dieses Jahr weder etwas zu Essen, noch einen DJ. Auch die beliebten Sitzreihen waren -absolut Corona-konform- nicht zu finden.
Stattdessen waren es drei verschiedene Zeit-Slots in denen die fachkundigen und interessierten Pressevertreter in Kleingruppen vom Gründer und Initiator der Kunstausstellung durch selbige geführt wurden. Statt grosser Podiumspräsentation gab es dieses Mal eine sehr persönliche Begrüssung. Diese wurde ergänzt durch eine auf die Kleinstgruppe angepasste Führung durch die Ausstellung.
Weit über 40 handverlesene Künstler
Wer den Worten von Wolf Sohn aufmerksam folgte, dem wurde auch heute wieder schnell klar: Wolf Sohn ist nicht nur der kreative Kopf, Gründer und Initiator der dieser Ausstellung für zeitgenössische Fotokunst, sondern er ist Netzwerker. Er bringt Kunstschaffende zusammen, bietet eine Plattform für Dialoge. Er macht aus einer lokalen Messe ein mindestens national reizvolles Gesamtkonzept. Wie? Durch die Kombination internationaler Künstler und sehr unterschiedlicher Bildsprachen. Und das alles auf einem sehr hohen Qualitätsniveau.
Auch auf No. 7 gibt es wieder Lokalmatadoren und nationale Fotokünstler zu sehen. Doch auch weit darüber hinaus. Künstler aus aller Welt sind vertreten und schaffen so ein farbenfrohes und weltoffenes Gesamtrepertoire, das man sonst nur selten unter einem Dach findet. Flóra Borsi (Budapest) ist das Gesicht von Adobe. Sie stellt auf der PHOTO POPUP FAIR aus und stellt zudem das eindrucksvolle Keyvisual der diesjährigen Ausstellung. Mit Robert Schlesinger (Berlin), Fabio Borquez (Buenos Aires) und Frank Dursthoff (Düsseldorf) sind drei „Stammkünstler“ vertreten, die schon in den letzten Jahren einzigartige Kunstwerke auf der Messe verkaufen konnten. Dieses Mal neu dabei: Sascha Hüttenhain (Canon Ambassador, Siegen) und Stefan Rappo (langjähriger Lindbergh-Assistent, Paris) und viele Weitere.
Keine stumme Ausstellung
Wer ab und an Museen besucht, der kennt diese bedächtige Stille, die oft in grossen Ausstellungen vorherrscht. Doch die PHOTO POPUP FAIR war schon immer anders. Hier geht es um Dialog und Austausch. Hier kommen Gäste und Künstler zwanglos in Kontakt und können sich ganz unkompliziert über die weit über 40 Künstler austauschen. Die Künstler kommen nicht nur, um ihre Bilder individuell aufzuhängen, sondern sie füttern Wolfgang Sohn mit Informationen und Stories rund um die gezeigten Kunstwerke.
Doch die PPUF (wie Kenner den offiziellen Titel abkürzen) ist keine One-Man-Show. Das Besondere an der PHOTO POPUP FAIR ist etwas anderes: Zahlreiche der ausstellenden Künstler nehmen sich viel Zeit, um möglichst lange und möglichst oft vor Ort zu sein und selbst mit den Kunstinteressierten in Kontakt zu kommen. Die Dialoge auf Augenhöhe sind es, die dieses Veranstaltungskonzept so einzigartig machen – und die erklären, warum es gut war, die Messe solange auszusetzen, bis es (mit einem durchdachten Hygienekonzept) wieder möglich ist, Dialoge zu führen. Und diese Zeit ist nun gekommen.
The Black Room
Ganz neu in diesem Jahr: The Black Room. Mit einer zusätzlichen Veranstaltungsfläche gleich nebenan, die sich durch schwarze Decken, schwarze Wände und schwarzen Boden auszeichnet, wurde das bewährte Ausstellungskonzept durch ein zusätzliches Highlight aufgewertet. Nicht immer geöffnet, sondern nur zu einzelnen Zeitslots am Nachmittag, werden im Black Room zusätzliche grossformatige Werke gezeigt, die dazu einladen, vor den Kunstwerken stehen zu bleiben und über die Intention des Künstlers nachzudenken. Bilder mit besonderem Tiefgang, aber auch einer Spur mehr Provokation als in der Hauptausstellung sind Futter für die Gehirnhälften.
Ein Beispiel: Eine alte Dame sitzt mit einem Gewehr in der Hand auf dem Lehnsessel im Wohnzimmer der 60er Jahre. Vor ihr, Beine und Füsse ihres erschossenen Mannes. Sie trägt ein leichtes Anzeichen der Zufriedenheit unter der Fassade ihres Gesichts. Offen bleibt, wer hier wen erlöst hat… Details, wie das zerbrochene Fenster oder die festlichen Schuhe, schaffen Raum zur Interpretation. War es am Hochzeitstag? Eine Aufforderung an jeden Betrachter, die Geschichte aus nur einem Bild selbst weiterzudenken… Denn auch das ist Kunst: Gedankenanstoss!
Fazit
Die siebte Ausgabe der PPUF ist Corona-bedingt anders. Doch wer vermutet, dass sie wegen wegfallender Abendveranstaltungen eigentlich nur schlechter sein kann, der wird enttäuscht. Bewährtes wurde verfeinert und konzeptionell ausgebaut. Veränderung ist Erneuerung. Und Erneuerung ist die Basis für die Zukunft. Wir empfehlen den Besuch dieser ganz besonderen Ausstellung – auch wenn es am Eröffnungsabend keine Party mit 1.500 Gästen geben darf. Unser Tipp: Einfach in der Tiefgarage des stilwerks (Grünstr. 15 in 40212 Düsseldorf) parken und mit dem Aufzug bequem in den dritten Stock fahren: Direkt gegenüber geht es los mit dem Kunstgenuss.