Letzte Woche Donnerstag war es soweit: Wir hatten alle Abonnenten der Printausgabe des SWAN Magazines zu einem exklusiven Zoom-Event eingeladen und mit knapp 40 Teilnehmern waren wir -gemessen an der kurzfristigen Ankündigung- über die rege Teilnahme extrem positiv überrascht. Doch viel wichtiger: Es war eine richtige Freude, so viele Abonnenten live mit dabei zu haben, als Peter Ortmann (Künstler der Ausgabe 08) und Bob Sala (Finalist bei der Jimi Hendrix Photo Competition) ihre Art der Bildbearbeitung vorstellten.
Zwei Peoplefotografen, zwei unterschiedliche Ansätze
Dass Peter und Bob nicht die gleiche Bearbeitungsweise von digital erstellten Fotos haben würden, wurde schon in der Event-Einladung klar: Während bei Peter ganz klar Portraits in Schwarz-Weiss dominieren, ist Bob in der Welt der 70er Jahre unterwegs. Orange- und Brauntöne dominieren seine Bilder und anders als bei Peter sind die Modelle bei Bob’s Fotokunstwerken ein Teil des Gesamtkonzepts.
Zwei FujiFilm Fotografen
Dass sowohl Peter als auch Bob intensiv die kompakten Kameras der Marke FujiFilm nutzen, spielte zeitweise eine untergeordnete Rolle. Denn grosse Teile des Webinars waren problemlos auf alle anderen Kameramarken übertragbar. Beiden gemein ist nämlich, dass sie überwiegend mit Adobe Lightroom arbeiten. Doch im Detail liegen bekanntlich die Unterschiede. Peter, seines Zeichens Tüftler und IT-Freak nutzt vor allem die Möglichkeit, seinen Kameras einen Bildlook beizubringen, der nah an das herankommt, was nach seiner Bildbearbeitung in Lightroom von ihm an die Kunden ausgeliefert wird. Bob hingegen nutzt diese besonderen Farbprofile der Fuji-Kameras kaum und legt dafür mehr Wert auf die Stimmigkeit der verwendeten Farben. Er arbeitet dazu mit unterschiedlichen Pinterest-Boards, die er dazu nutzt, Bildideen zu entwickeln, aber auch spezielle Picture-Styles zu entwickeln.
Aufmerksame Zuschauer und eine angeregte Diskussion
Nach einer knackigen und kurzen Vorstellungsrunde ging es gleich in die Vollen. Peter zeigte, wie und mit welcher Software er eigene Picture-Styles auf seine Kamera läd und so gleich während des Shootings seinen Modellen und Kunden zeigen kann, wie die Bilder in etwa nach der Bildbearbeitung dann aussehen. Bob hingegen startete in seinem Part mit etwas Farbenlehre und berichtete dann, dass er jedes Jahr um Weihnachten herum neue Picturestyles entwickelt und diese dann auf verschiedene Fotoprojekte anwendet, bevor er sie dann für rund zwölf Monate nutzt, um dann über Weihnachten wieder neue Styles zu entwickeln.
Neben den Reglern, die eigentlich jeder Lightroom-Nutzer verwendet, stellte Bob seine Arbeitsweise dar, die sich vor allem mit den Gradationskurven beschäftigt – ein Teilbereich von Lightroom (und anderen Bildbearbeitungsprogrammen genauso), den viele Anwender tunlichst meiden, dem sich Bob aber durch Try and Error sukzessive genähert hat. Er sieht genau dort die Kür der Post Production.
Mit zwei Spezialisten und zwei Arbeitsweisen war natürlich der Nährboden für eine angeregte Diskussion und einige Fragen gelegt. Während diese zu Beginn eher via Chat kamen, ging es dann sukzessive weiter und immer mehr Abonnenten haben sich aktiv an der Diskussion beteiligt.
Uns, die SWAN Redaktion, hat das breite Interesse schwer beeindruckt und so wunderte es uns am Ende dann nicht, dass offenbar das Interesse besteht, weitere Exklusivveranstaltungen für die Abonnenten, also den „Inner Circle“ der SWAN Community durchzuführen.
Doch bevor wir zu unserer nächsten Veranstaltungsidee Neugierde wecken, möchten wir die Gelegenheit nutzen, uns bei Peter Ortmann und Bob Sala recht herzlich zu bedanken. Sie haben das Event -zusammen mit den zahlreichen Teilnehmern- zu etwas ganz Besonderem gemacht. Danke!
Teilnehmerwünsche
Im Nachgang zum Online-Event haben wir zahlreiche Nachrichten über die verschiedensten Kanäle erhalten. Neben Lob und Ermutigung, schon bald eine Nachfolgeveranstaltung durchzuführen, kam vor allem die Bitte, die von Peter und Bob angesprochenen Fachinformationen/Links doch allen Teilnehmern zur Verfügung zu stellen. Dem möchten wir hier Rechnung tragen. Wir haben uns aber dagegen entschieden, diese Links nur an die Teilnehmer zu versenden. Denn wer weiss: Vielleicht nimmt der eine oder andere Einzel-Magazin-Käufer dies zum Anlass, um jetzt (kurz vor Erscheinen der Ausgabe 10) doch Abonnent zu werden. Denn schon bald könnte ja das nächste Exklusivevent starten…
Bob Sala Picture Styles im Look der 70's
Moodboarding und Look-Entwicklung
In meinem Kurzvortrag habe ich einige Beispiele gezeigt, wie ich Pinterest dazu nutze, neue Bildlooks zu entwickeln und neue Stilrichtungen zu finden. Diese nutze ich nicht erst in der Bildbearbeitung, sondern schon vor und während der Fotografie. Zum Beispiel, in dem ich meinen Modellen vorher schon mit speziellen Pinterest-Boards zeige, in welche Richtung das Shooting gehen soll. Einige meiner Boards zeige ich hier öffentlich, damit die besprochenen Inhalte für die Teilnehmer nachvollziehbar bleiben.
Adobe Color
Mein absolutes Lieblingstool ist Adobe Color. Ich setze das Tool auf vielfältige Art und Weise ein. Beispielhaft seien hier Farbzusammenstellungen, aber auch die Analyse der Looks meiner Lieblingsfotografen und Regisseure aus den 60er und 70er Jahren genannt.
Iconic Muses Lightroom Presets
Erst vor wenigen Tagen habe ich auf mehrfachen Wunsch meine selbst entwickelten Lightroom Presets zum Kauf in meinen Shop aufgenommen. Sieben wunderbare Vintage Looks, die es so an anderer Stelle bisher nicht zu kaufen gab und ganz viel Zeit bei der Bildbearbeitung ersparen können.
FujiFilm X-Photographer
Seit einiger Zeit darf ich den Titel FujiFilm X-Photographer tragen und werde von FujiFilm in Europa als Ambassador geführt. Diese Funktion führt nicht (wie viele denken) zu kostenlosem Equipment, sondern ist ab und an auch richtig mit Arbeit verbunden. Ich bin stolz darüber, diesen Titel tragen zu dürfen. Über den nachfolgenden Link bekommt ihr eine Übersicht die Ambassadore von FujiFilm.
Peter Ortmann Classic black and white styles
FujiFilm Software Übersicht
Auch wenn ich überzeugt davon bin, dass die von FujiFilm entwickelten Filmsimulationen sehr fein austarierte Farbprofile sind, so macht es einfach Spass, mit den sehr komplexen Möglichkeiten zu spielen.
FujiFilm X-RAW Studio
Auf dem PC/Mac kann man direkt seine Filmsimulationen von der Kamera laden, bearbeiten, neue Simulationen erstellen, ausprobieren und wieder zurück in die Kamera laden. Tipp: Konfiguration von nachfolgender Website aussuchen, Konfiguration über X-RAW Studio auf den eigenen Bildern ausprobieren und anpassen. Wenn’s dann gefällt, einfach die eigene Simulation auf die Kamera laden und nutzen. Have fun!
FujiFilm X-Webcam
FujiFilm-Kameras als Webcam nutzen, sogar mit FilmSimulation. Das geht sehr gut und erhöht die Bildqualität deutlich. Allerdings kann man für diese Funktion keine eigenen Simulationen konfigurieren, sondern nur die in der Kamera vorhandenen Filmsimulationen nutzen.
FujiFilm Beginners Guide
Eine Übersicht über die FujiFilm Filmsimulationen.
FujiFilm X Weekly - Film Simulations & Recipes
Ein Blog von Ritchie Roesch aus Salt Lake City der Recipes (Rezepte) sammelt und teilt, also FujiFilm Simulation incl. aller Anpassungen die zu ganz spezifischen Looks. Es gibt auch eine App. Guter Einstieg um Ideen zu bekommen, die man (meiner Meinung nach) dann noch auf seinen eigenen Stil anpassen muss.
FujiLove Classic Neg
Classic Neg ist bestimmt eine der spannendsten Film Simulationen, die man auch auf älteren Bildern anwenden kann. Nicht so einfach, aber es geht.
Kevin Mullins Settings & Profiles
Einen Einblick in FujiFilm X Photographer Kevin Mullins camera settings.
Special Edition: Die letzten Exemplare • Schon bald gibt es keine mehr!
August 29, 2021 @ 9:50 am
[…] erlebt, als die Abonnenten die Möglichkeit bekamen, an einer Zoom Konferenz teilzunehmen, bei der Bob Sala und Peter Ortmann tiefe Einblicke in ihre Art der Bildbearbeitung gaben. Schon wenige Wochen später (genauer gesagt […]