Wer auf unserem Event in Neuss bei Düsseldorf war, oder unsere Kanäle verfolgt, hat es bereits gesehen. Vor Kurzem haben wir unseren Art-Shop eröffnet. Mit diesem öffnen wir die Tore zu einem Fotografie-Kunstmarkt. Ausgewählte Werke unserer Künstler können künftig unter dem Label “SWAN Art” erworben werden. Wir sind selbst nicht nur Herausgeber eines Magazins, sondern auch Fotografen mit der Leidenschaft zu gedruckten Bildern. Marco Gressler zum Beispiel (Gründungsmitglied der SWAN Art KlG, die hinter dem Magazin steht) verkauft seit einigen Jahren auch selbst gedruckte Werke.

Aufgrund der Entwicklung unseres Vorhabens und mit der Leidenschaft zur Fotografie im Herzen, haben wir uns entschieden, genau diesem Markt etwas näher zu rücken und die ParisPhoto zu besuchen.

Die wichtigste Fotografie-Kunstmesse der Welt findet im Grand Palais Ephemere statt. Dieses schöne Gebäude liegt in Schrittweite zum Eifelturm, quasi mitten in Paris. Sicherlich nicht das günstigste Pflaster – und das können wir selbst als Schweizer Unternehmen sagen. Das ist aber eine andere Geschichte.
Zur Eröffnung um 10.30 Uhr waren wir natürlich pünktlich da. Kaum in der Messe, konnte man bereits sehr interessante Bilder bestaunen. Die Kunst ist hier aber nicht nach Künstlern, sondern nach ausstellenden Galerien eingeteilt. So findet man einen Stand von der Bildhalle Zürich, von Anita Beckers aus Frankfurt, von Howard Greenberg aus New York, Hamiltons aus London, MEM aus Tokyo und vielen mehr. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass auch Werke von Irving Penn, Richard Avedon, Erwin Olaf, Horst P. Horst, Helmut Newton und vielen mehr zum Verkauf stehen. Auf dieser Messe geht es schliesslich um den Verkauf und den Handel von Kunst.
Ganz im Gegensatz zu den klassischen Veranstaltungen, die die meisten Fotografen sonst so besuchen, gibt es hier keine Workshops oder Technik-Vorträge etc. Was es aber dafür gibt, sind Talks mit Künstlern zu ihrem Wirken und als wir da waren, war auch die Verleihung des Estee Lauder – Pink Ribbon Award. Ein beeindruckendes Gesamtwerk zum Thema Brustkrebs wurde hier ausgezeichnet, und die Damen, die auf den Bildern zu sehen waren, konnte man auf der Bühne und anschliessend auch persönlich antreffen.

Was uns auch gefallen hat, war ein grosser Bereich mit Büchern zur Fotografie. Aber auch hier gibt es keine Fachbücher. Einzig Bücher von Fotografen und Fotokünstlern stehen zum Verkauf. Auch das ein oder andere Magazin war vertreten. Allerdings wurden wir auch hier wieder bestätigt, dass das SWAN Fine-Art Magazine in seiner Art absolut einzigartig ist. Selbst auf dem internationalen Markt.

Wir waren nun aber da, um ein besseres Gefühl für den internationalen Kunstmarkt betreffend der Fotografie zu erhalten. Wir trafen Anita Beckers im Café der Aussteller und tauschten uns über die aktuellen Verändungen und Herausforderungen in diesem Sektor der Kunst aus. Man muss sich vorstellen, dass auf dieser Messe auch Bilder für weit über 150.000 Euro über den Tisch gehen. Das zeigt einfach, dass auch hier – genau wie in der Malerei – der Einsatz von Kunst als „Aktie“ Einzug gefunden hat. Natürlich sind derartige Preisregionen utopisch für den „normalen“ und vielleicht auch, für den noch lebenden Künstler. Was aber absolut realistisch ist, ist eine Positionierung im preislichen Mittelfeld der Kunst. Da, wo Künstler mit Ihrer Kunst Geld verdienen können und somit wieder Zeit haben, sich ihren aktuellen Projekten zu widmen.

Und da setzt unser Konzept an. Wir möchten, dass Kunst wieder mehr Wertschätzung erhält und gerade die Fotografie nicht als Massenprodukt im Sinne der Bilderflut im Internet inflationär entwertet wird. Und genau da sind wir auf dieser Messe (erneut!) bestätigt worden. Hier sieht man zwar die unerschwinglichen Bilder der grossen Künstler der Vergangenheit, aber auch viele zeitgemässe Werke, die von aktuellen Künstlern kreiert wurden und zu wertschätzenden Preisen gehandelt werden. Etwas, das uns wirklich sehr freut. Kaum ein Bild eines Künstlers geht hier unter 3.000 Euro vom Tisch, oder besser, von der Wand.

Wir konnten sehr interessante Konzepte sehen, Werke, die die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei auf einzigartige Weise verschmelzen lassen und Werke, die in ihrer Einfachkeit bestechen. Auch Fotografien, die eine tiefschürfende Geschichte erzählen und Signierstunden von Fotobüchern einzigartiger Menschen. Bei letzteren haben wir auch zugeschlagen und werden bald darüber berichten.

Es gibt also noch viele Menschen, die Kunst sammeln, aufhängen und auch schätzen. War die Messe am Vormittag durch den VIP Zugang beschränkt und angenehm zu besichtigen, so wurde am späteren Nachmittag die Messe zunehmend voller bis zu einem Mass, an dem wir dann entschieden, doch mal was essen zu gehen. Aber alleine an dem Zeitraum sieht man, dass uns diese Veranstaltung gefesselt hat. Von 10.30 bis nach 16.00 Uhr waren wir dort unterwegs, haben Werke bewundert und interessante Gespräche geführt. Die entspannte Atmosphäre und der künstlerische Flair wirkt in Kombination mit den dort ausgestellten Werken in höchstem Masse inspirierend.
