Die achte PHOTO POPUP FAIR ist am vergangenen Samstag offiziell gestartet und steuert nun ihrer Halbzeit entgegen. Zeit für uns, einen etwas tieferen Einblick zu geben.
Rund 50 Künstler stellen aus
Die Anzahl der Künstler, die 2022 vor Ort mit dabei sind, ist abermals leicht gestiegen. Wie seit der ersten Ausgabe sind viele Künstler auch während der Woche anwesend, sodass die Besucher die Möglichkeit erhalten, auch intensive Gespräche mit den Fotografen, Ausstellern und Galerien zu erhalten, die dieses Jahr erneut im Düsseldorfer stilwerk zusammengefunden haben.
Durchgetaktet und abwechslungsreich
Letzten Mittwoch ging es mit dem Presseevent inoffiziell los. Am Freitag folgte dann ein Opening-Event, das den ausstellenden Künstlern und einigen zentralen Partnern der Künstler und der PHOTO POPUP FAIR vorbehalten war. Offizieller Start der Ausstellung war am Samstag, um 12 Uhr. Und gleich zu Beginn füllte sich das rund 2.000 Quadratmeter grosse Ausstellungsgelände. Durchweg gut besucht -aber Corona-konform eben nicht zu dicht gedrängt- zeichnet sich die PHOTO POPUP FAIR insbesondere durch ihr offenes Konzept aus.
Während manche Galerie auf potentielle Besucher wie eine Edelboutique wirkt, bei der man erst am Türsteher vorbeikommen muss und drinnen dann einem (gefühlten) Kaufzwang unterliegt, ist die Messe für zeitgenössische Fotografie ganz anders: Hier kommen nicht nur Künstler unterschiedlicher Nationen zusammen und zeigen sehr unterschiedliche Fotokunst. Nein, was hier so besonders ist, ist der ungezwungene Besuch der Gäste. Der Besuch auf der PHOTO POPUP FAIR gleicht wohl eher dem gemütlichen Schlendern durch einen botanischen Garten. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken und so ähnelt der Besuch „einem kleinen Urlaub zwischendurch“.
Wie ein Städtetrip in eine europäische Metropole
Die Heterogenität der ausgestellten Kunstwerke mag aus der Vogelperspektive unaufgeräumt wirken. Aber genau darin liegt der Charme. Die den Künstlern zur Verfügung stehenden „Ausstellungskreuze“ bieten jeweils vier L-förmige Flächen. Zwei Flügel also, die jeder Künstler auf seine eigene Art gestalten kann. Manche Künstler zeigen hier auf beiden Flügeln jeweils zwei Hochkant-Motive. Andere nutzen die gleiche Fläche für zwei Querformat-Fotokunstwerke. Wieder andere tapezieren die Wandfläche und montieren zusätzlich kleine Fotos darauf.
So lädt jedes einzelne Ausstellungskreuz dazu ein, vier unterschiedlich bestückte L’s zu besichtigen. Und in der Tat: Die Kunstwerke sind so unterschiedlich, wie die Geschmäcker der Menschen. Egal ob Farbe oder Schwarzweiss. Ob klassisch oder modern. Ob knackscharf oder lieber verschwommen. Ob Fauna oder Flora. Die PHOTO POPUP FAIR lebt davon, dass jeder vermutlich jeder halbwegs Fotobegeisterte hier eine Hand voll Motive findet, die dem subjektiven Geschmack entsprechen.
Nicht clean, sondern unterhaltsam
Während in vielen Museen Totenstille herrscht und es unvorstellbar ist, dort mit einem Getränk durch die Ausstellung zu laufen, ist dies auf der PHOTO POPUP FAIR anders. Hier läuft in der einen Ecke Musik und in der anderen Ecke finden Expertentalks statt.
Es gibt zwar keine Snacks (und dieses Jahr aufgrund von Corona leider auch keins der so beliebten Art Dinner), aber dafür ist mitten in der Ausstellung eine kleine Bar eröffnet, die neben antialkoholischen Getränken auch leckeren Wein und Bier anbietet – ja sogar Kaffee, Espresso und Cappuccino gibt es hier – und sogar einen Lounge-Bereich in dem kleine Tische dazu einladen, mit einzelnen Künstlern tiefer ins Gespräch einzusteigen oder in mitgebrachten Büchern nach weiteren Motiven zu suchen.
Fotokunst für zuhause
Was viele Besucher gar nicht wissen: Die meisten der hier anwesenden Künstler zeigen hier nur eine kleine Auswahl ihrer Kunstwerke. Sie dienen als Appetithappen und transportieren vor allem die unterschiedliche DNA der einzelnen Fotografinnen und Fotografen. Natürlich können die hier gezeigten Exponate exakt so, wie sie ausgestellt werden, käuflich erworben werden. Doch darüber hinaus bieten zahlreiche Künstler die gleichen Werke auch in anderer Grösse oder anderer Produktionsart an. Mehr noch: Viele Künstler zeigen hier Teile von fotografischen Projekten, aus denen es noch viele weitere Fotografien gibt, die ebenfalls über die Künstler erwerbbar sind.
Im Gegensatz zu grösseren Ketten, bieten die Künstler hier Kleinstserien an. Limitierte Kunstwerke also, die oft nicht häufiger als 25 Mal produziert werden und zudem oftmals ein persönlich vom Künstler unterzeichnetes Echtheitszertifikat besitzen. Interessierte Käufer können hier also Fotokunst erwerben, die es nicht tausendfach gibt. Und oft haben die einzelnen Fotografien sogar ihre eigene Geschichte.
Hier greift dann eine andere Besonderheit der PHOTO POPUP FAIR: Während die Künstler in grossen Museen oft nur zur Ausstellungseröffnung (Vernissage) oder zum Ausstellungsende (Finissage) persönlich zugegen sind, sind viele der ausstellenden Künstler an allen neun Ausstellungstagen persönlich vor Ort. So muss niemand ganz anonym ein Kunstwerk erstehen, sondern kann die Leidenschaft der anwesenden Fotografen und ihre Motivation live erleben. Genau das macht die PHOTO POPUP FAIR so besonders. Und genau das macht diese Messe für zeitgenössische Fotografie so persönlich, menschlich und angenehm.
Inspiration pur
Der Besuch auf der PPUF (wie die Messe von langjährigen Fans liebevoll abgekürzt wird) wird durch diese Besonderheiten zu einem echten Erlebnis. Er nimmt die Besucher mit auf eine Reise und entführt den Betrachter in unterschiedliche Welten.
Herzliche Einladung zum Besuch!
P.S.: Das SWAN Magazine zeigt an der längsten durchgehenden Wand des 2.000 Quadratmeter grossen Ausstellungsbereichs die sogenannte „SWAN Wall„. Insgesamt zehn Künstler aus unterschiedlichen Ausgaben des SWAN Magazines zeigen hier jeweils zwei Kunstwerke. Am Ende dieser Wand hängen fünf zusätzliche Werke. Drei Einzelbilder namhafter Künstler, sowie zwei Bilder aus einer intimen Serie des Creative Directors des SWAN Magazines, Marco Gressler.