Ein einzelnes Portrait ist etwas ganz Besonderes. Doch gerade wenn Fotografen eine Serie aus einem Shooting zeigen, die über mehrere Fotos hinweg eine zusammenhängende Bildergeschichte erzählen, dann sprechen wir (die Redaktion des SWAN Magazines) von Photostories.
Bildergeschichten sind etwas ganz Besonderes
Wir lieben diese Bildergeschichten, wo sich in jedem Motiv eine Änderung ergibt und man über die Bilderstrecke hinweg einen Tag nachempfinden kann. Mit verschiedenen Stationen, vielleicht auch mit mehreren Kleidungsstilen oder sogar mit wechselnden Protagonisten entsteht eine Spannungskurve, die beim Betrachter regelmäßig mehrere Fragen aufwirft:
- Wo findet die Photostory statt?
- Wer sind die handelnden Personen?
- Welche Funktion haben die Personen?
- Ist das alles fiktiv oder vielleicht eine wahre Begebenheit?
Fragen könnte man noch viele mehr stellen. Doch neben Photostories sind auch Photoprojects (wie wir spezielle Projekte nennen) stets ein interessantes Sujet für ein FineArtMagazine, wie das SWAN Magazine.
Der Blick über den Tellerrand hinaus
Auch wenn das SWAN Magazine ausschließlich in schwarz-weiss arbeitet, sind wir als fotobegeisterte Redaktion natürlich auch an Bildern in Farbe interessiert. Gerade wenn es besondere Projekte sind…
Ein solches Photoproject ist uns zuletzt durch eine Zufall über den Weg gelaufen. Die uns bisher unbekannte Laura Zalenga hat auf Ihrer Website das Photoproject “Schönheit des Alters” veröffentlicht. Es zeigt stolze Senioren in ihrer vertrauten Umgebung. Ungeschönt und so, wie die Realität in hohem Alter oft ist. Sie verzichtet auf dieses typische “Altersheim-Klischee” mit künstlicher Ernährung und anderen Abhängigkeiten. Auch drängt sie in ihren Kunstwerken nicht die Einsamkeit in den Vordergrund. Einsamkeit, die mancher Senior erleben muss, weil längst alle Freunde verstorben sind – und teilweise sogar die eigenen Kinder früher das zeitliche gesegnet haben, als die Senioren selbst.
Photoprojects nehmen uns mit auf eine Reise
Macht man sich die schnelllebige Zeit bewusst, in der wir heute leben und betrachtet die Digitalität, die wir im Alltag längst als normal ansehen, so müssen Menschen, die teilweise weit mehr als 90 Jahre “auf dem Buckel” haben, vermutlich denken, sie leben in in einer anderen Welt.
Man kann sich sogar die Frage stellen, ob ein Mensch, der heute den Mond betritt, nicht mit mehr Menschen in Kontakt steht, als mancher Senior, der mit uns auf einer Straße lebt…
Das Alter bietet also mannigfaltige Stories, die es zu entdecken gilt. Leider leben die Medien von Effekthascherei. Und so kommen Kriegsberichterstatter durch den World Press Photo Award weltweit zu Ruhm. Doch eine privat organisierte Ausstellung “Rentner bei mir im Ort” (frei erfundener Beispieltitel) kann möglicherweise mehr bewegen, als noch ein Modelshooting, bei dem uns die Traummaße 90-60-90 vorgaukeln, die Welt bestünde nur aus Hochglanzmagazinen…
Das SWAN Magazine ist anders
Bereits in der ersten Ausgabe des SWAN Magazines haben wir mit Österreicher Joachim Bergauer einen Künstler gewonnen, der uns mit auf die Reise in ein Lepradorf im Senegal führt.
Auch in Zukunft wollen wir wieder verstärkt besondere Projekte hervorheben und vorstellen. Mit weiteren Künstlern sind wir dazu schon im Gespräch. Und auch Ausgabe 06 wird dazu wieder Beiträge leisten. Doch weitere Bewerbungen nehmen wir gerne entgegen.
Aktuell ist die Ausgabe 05 im Versand. Und auch in dieser aktuellen Ausgabe haben wir wieder phantastische Photostories unterbringen können. Mit atemberaubenden Hintergrundgeschichten…
Zitat: Marie von Ebner-Eschenbach
Es hat noch niemand etwas Ordentliches geleistet, der nicht etwas Außerordentliches leisten wollte.